Freude über die Wiedereröffnung

Außenansicht des sanierten Kolpinghauses Bad Cannstatt. Bilder: DVRS

Nach dreijähriger Umbau- und Sanierungszeit im Kolpinghaus Bad Cannstatt konnte das Jugendwohnheim im Januar wieder in Betrieb genommen werden.

Die Fertigstellung zum Jahreswechsel war ein Kraftakt. „Bis zuletzt haben alle Beteiligten tüchtig gewerkelt. Die inzwischen erfolgte Feuerwehrabnahme und Nutzungsfreigabe waren wichtige Meilensteine für die Wiedereröffnung“, sagt Robert Klima, Vorstand des Stuttgarter Kolpinghäuser e.V..

Nun haben die ersten BewohnerInnen ihre Zimmer bezogen und das Haus füllt sich allmählich wieder mit Leben. Martina Jaumann  hat die Hausleitung übernommen. Sie ist selbst Kolpingmitglied. Deshalb ist es ihr ein Anliegen, dass im neu sanierten  Wohnheim auch Kolpinggeist weht. „Wir wollen unseren Bewohnern nicht nur ein Dach über dem Kopf bieten. Sie sollen bei uns auch Gemeinschaft und ein Zuhause erleben können“, sagt sie. So werde es im Rahmen des pädagogischen Konzeptes Gemeinschaftsangebote geben. Die Pädagogen haben ein offenes Ohr für die BewohnerInnen des Hauses. „Ein Wohlfühlort für Leib und Seele soll das Kolpinghaus werden“, erklärt  Jaumann. Sie hat schon weitere Ideen, damit das Haus für junge Menschen attraktiv ist. Langfristig soll der Garten genutzt werden, bei Freizeitangeboten will sie mit dem Pädagogenteam auch die Wünsche der BewohnerInnen berücksichtigen.

Die Hausleiterin führt eine junge Frau durchs Haus, die in Stuttgart eine Ausbildung zu Erzieherin begonnen hat und noch auf Zimmersuche ist. Der Schülerin  gefällt das Cannstatter Jugendwohnheim - nicht nur weil es „so schön hell und alles neu ist“.  „Hier kann ich mich in mein Zimmer zurückziehen und für mich sein. Aber ich bin nie wirklich alleine. Wenn mir danach ist, kann ich mich mit anderen Jugendlichen im Haus treffen oder gemeinsam essen.“ Im Haus gibt es mehrere Gemeinschaftsräume, hatte Martina Jaumann zuvor berichtet; einen Fitnessraum, Tischkicker und Billardtisch. Man kann sich in gemütlichen Sitzecken einfach zum Quatschen oder in Lernzimmern zum Lernen verabreden. Dort gibt es auch eine kleine Teeküche.  Was der Erzieherinnenschülerin auch gut gefällt, ist die Speisenauswahl, denn es gibt immer auch ein vegetarisches Gericht aus der eigenen Küche im Kolpinghaus Stuttgart-Zentral. Dass sie sich morgens, wenn es mal nicht fürs Frühstück reicht, ein Pausenbrot in der Tüte mitnehmen kann, findet sie richtig gut.

Auch wenn in diesem Jahr noch einige nachlaufende Arbeiten anstehen, zum Beispiel die Fertigstellung der Außenanlagen, so ist Robert Klima sehr dankbar über das Erreichte und die Solidarität im Verband. „Viele Verbandsmitglieder, Kolpingsfamilien und -bezirke haben gespendet. 324.000 Euro sind inzwischen zusammengekommen“, freut sich Robert Klima. Insgesamt werden rund 21,5 Millionen Euro in die Sanierung  investiert.

„Die Projektfinanzierung bleibt eine große Herausforderung für den Stuttgarter Kolpinghäuser e.V., die den Träger auch noch in den kommenden Jahren beschäftigen wird“, so der Vorstand. Nach den verschiedensten  Widrigkeiten im Projektverlauf ist die Freude über die Wiedereröffnung groß. Vorstand und Hausleitung blicken positiv in die Zukunft und freuen sich auf die anstehenden Aufgaben. Sobald sich die Betriebsabläufe im Kolpinghaus Bad Cannstatt eingespielt  haben, will sich das moderne Wohnheim  mit einem Tag der offenen Tür vorstellen.